Im ersten Teil der Heldenreise habe ich die Station 6 genau beschrieben. Oberflächliche Verführungen lenken die Helden vom Weg ab und versuchen sie oder ihn, dem Dolce Vita zu frönen.
Einkaufen statt unangenehmen Gefühlen nachzugehen, sich Partnern an den Hals werfen, anstatt die innere Leere auszufüllen, in Urlaub fahren, statt den Ursachen für seinen Stress auf den Grund gehen, sich ablenken, anstatt die nahende Gefahr wahrzunehmen, sind nur einige Beispiele für die 6. Station.
Ein nettes Beispiel ist auch, jemanden zu heiraten, weil man sonst „Torschlusspanik“ bekommt. Die nicht erledigten Hausaufgaben verwandeln das strahlendste Dolce Vita in einen Kerker, der nach und nach seine Farbe verliert. Und schon befindet sich der Held im gleichen Fahrwasser wie vorher und muss zurück auf „Los“.
7. Der Weg in die Hölle
Wenn die 6. Station die Heldenreise nicht in die angenehme Illusion geführt hat, dann steht nun die größte Angst, die größte Schrecken unausweichlich bevor. Der Held wird mit den Gespenstern seines Unbewussten konfrontiert. Im optimalen Fall weiß sie oder er schon, dass die Arbeit am Unbewussten bedeutet, sich inneren Strukturen zu widmen, die ansonsten wie Algorithmen das ganze Leben auf eine falsche Fährte und in die Enttäuschung oder gar in die Katastrophe führen. Die Angst zu überwinden und weiterzugehen, ist eine der größten, und gleichzeitig wichtigsten Herausforderungen überhaupt, wenn es um Individuation geht. Also, Hörner runter und durch. 🙂
8. Feinde und Gegner
Wenn wir uns den empfindlichsten Verletzungen unserer Seele nähern, stellen wir fest, dass wir die Charaktere der Feinde, die wir im Außen bekämpfen, schon aus unserer Kindheit kennen. Um zu überleben haben wir Mutter und Vater idealisiert und erinnern sie positiver, als sie waren. Je mehr wir verdrängen, um so mehr begegnen uns die Schatten unserer Eltern, Lehrer und Familienmitglieder in Form von Menschen, die uns tatsächlich oder vermeintlich Übles wollen. Wir können in der äußeren Realität Zeter und Mordio veranstalten, aber der wahre Kampf, die Ursache allen Übels, das, was wirklich physisch und psychisch gefährlich werden kann, befindet sich in der Tiefe der eigenen Seele.
9. Die Feuerprobe
Das Ringen um die eigene innere Wahrheit überwältigt den Helden. Er wird von Tsunamis aus Gefühlen überschwemmt, er verbrennt in der inneren Wut, erfriert in der Kälte seines Grauens, zerfasert in seiner Ohnmacht und die Tiefe der Trauer zerreißt sein Herz. Die Emotionen enthalten die Wahrheit, der er sich nicht mehr entziehen kann. Im Kampf mit den inneren Dämonen erleben alle Helden, dass es nicht selbstverständlich ist, überhaupt am Leben zu sein.
Zusammenbruch des Weltbildes
Alles, an was die Helden geglaubt hat, bricht zusammen. Immer wieder versuchen die Helden den Erkenntnissen auszuweichen, doch in dieser Phase ist das nicht mehr möglich. Sie erkennen, dass das, was sie jetzt sehen sie dazu zwingt, sich und ihr Leben zu verändern, wenn sie nicht in einer gefährlichen Lüge leben und am Leben zerbrechen wollen. Die Götter fallen, denn die Eltern waren keine Götter.
Hexen und böse Geister
Hinter der bösen Hexe aus den Alpträumen verbirgt sich die egoistische Mutter, hinter dem dunklen Geist der despotische Vater. Die Geschwister haben gelogen und betrogen und die Großeltern waren in unethische Dinge verstrickt. Die Harmonie der Familie, die glückliche Kindheit, war nur eine Illusion. Derjenige, der immer als böse dargestellt wurde, erweist sich als unschuldig und dafür hat sich ein ganz andere Täter gezeigt. Scheinbilder zerbersten und die Wahrheit zerschmettert die Helden am Boden.

Stirb und Werde
Ein Teil von ihnen will wieder zurück zu dem, was sie oder er vorher war. Das Vertraute ruft, die Sehnsucht nach der Vergangenheit und ihren Irrtümern ist schwerer zu überwinden, als gedacht. Vielleicht ist doch alles falsch? Das neue Leben wird noch einmal gefährdet. Einfach so tun, als wäre alles wie vorher, denn das Neue macht Angst und ist ungewohnt.
Doch dann erkennen die Heldenreisenden, dass die Vergangenheit tot ist und sie beinahe mit gestorben wären. Der einzige Weg, sich erneut mit der Vergangenheit zu verbinden wäre, ihr in den Tod zu folgen.
10. Das Elixier
Die Helden der Kindheit liegen am Boden, die Wahrheit auf dem Tisch. Die Kindheit ist unwiederbringlich zu Ende und ein Rückfall hätte schmerzhafte Folgen. Die Defizite der Kindheit werden bleiben, doch sie schmerzen nicht mehr. Im Ringen um Wahrheit ist der Mensch erwachsen geworden. Er betrachtet die Dinge mit einer gewissen Abgeklärtheit. Die Ruhe breitet sich in den Helden aus und sie erkennen, dass sie schon die ganze Zeit über innere Kräfte verfügt haben, die mehr als erstaunlich sind. Auf einmal erkennen sie ihre Perspektive, ihren Platz im Leben und Kraft und Zuversicht stellen sich ein. Die schwächenden Einschärfungen, die Bannsprüche und Verbote der Kindheit haben ihre Macht verloren und sie selbst stehen nun in all ihrer Kraft.
11. Die Rückkehr
Nun sind die Helden bereit, in ihren Alltag zurück zukehren. Der kindliche Teil von ihnen ist gestorben und sie sind ernster als vorher. Doch im Rückkehren erkennen sie, dass ihre bisherige Welt sich geändert hat. Probleme, die vorher unüberwindbar schienen, haben sich in Luft aufgelöst. Es gibt Menschen, die sich verabschieden, aber der Schmerz, den man immer befürchtet hat, ist der Zuversicht gewichen. Das eigene Gefühl hat sich verändert und wenn das Umfeld sich Oberflächlichkeit erlaubt, wenden sich die Helden gelangweilt ab. Neue Menschen treten ins Leben, Türen öffnen sich. Die Dinge werden klarer und die Helden haben erkannt, dass die Magie des Lebens in der Herrschaft über die inneren Dämonen besteht. Die Feinde sind besiegt und die Helden sind gereift.
12. Das Urteil des Spiegelbildes
In ihrem Kampf haben die Helden auch ihre Bedürfnisse verändert. Sie erkennen andere Helden, die so wie sie selbst, den Weg gegangen sind. Aber auch die, die den Weg verweigert haben, machen ihnen nichts mehr vor. Das Bedürfnis nach Anerkennung hat sich verändert. Sie verpflichten sich dem eigenen Urteil, dem Urteil des Spiegelbildes und nur ihm. Das gibt ihnen eine glückliche Unabhängigkeit, die nur Helden verstehen können.
Der Wiegandsche Lotus
Der Wiegandsche Lotus ist eine Landkarte für Helden, die Hinweise darauf gibt, an welchen Lebens-Stationen auf Stolpersteine geachtet werden muss und bei welchen Themen die Erlösung zu finden ist.

DieWurzeln
Unsere Vorfahren geben den großen Rahmen vor, in dem unser Schicksal stattfindet. In unserer Existenz haben sich zwei Familienlinien schicksalhaft verbunden. Beide Einflüsse haben einen machtvollen Einfluss auf unseren Umgang mit Kultur, mit Nationalität, Abstammung, Religion und anderen großen Themen des Lebens. Die Wahrheiten, die hier in Form von transgenerationalen Traumata gefunden werden können, sind oft von tiefem Grauen umgeben und können die Persönlichkeit im Kern erschüttern. Schwere Schicksalsschläge haben oft ihren Ursprung hier.
Die Kindheit
Beginnend bei der Zeugung, die für viele Menschen ein Zeichen setzt, sammeln wir im Lauf unserer kindlichen Entwicklung Erfahrungen, die unsere Überzeugungen über uns und die Welt prägt. In den ersten acht Jahren schreiben unsere Emotionen das Drehbuch zu dem Leben, das wir führen werden. Traumatische Erlebnisse mit unseren Eltern, unserer Familie und in der Schule müssen wir im Lauf der Heldenreise erforschen und überwinden, damit wir den Weg aus der Abhängigkeit in die Freiheit finden und selbst Regisseure unserer Lebensgeschichte werden. Lassen Sie sich vom „Lotusbuch – ich bremse auch für Führungskräfte“ inspirieren.
Lebens-Werte
Die Philosophie unseres Leben wählen wir oft gemäss unserer Erfahrungen in der Kindheit. Der Zwang zur Normalität lässt uns in einen Mainstream eintreten, der vielleicht langweilig, aber sicher ist. Sicherheit ist die oberste Prämisse für den Mainstream und steht über dr Gerechtigkeit. Der Mainstream orientiert sich mehr oder weniger an den dunklen Bereichen des Lebens, bleibt aber zeitlebens
in der Abhängigkeit von „denen da oben“. Kontrolle, Macht und schnell erworbener Reichtum können ebenso Lebensziele sein, die der Mensch erreichen will. Der freie Wille erlaubt dem Menschen, einen dunklen Weg zu beschreiten und über Leichen zu gehen. Aber er kann auch den hellen Weg wählen, der seine Persönlichkeit entwickelt und zu der Mentalität des Weißmagiers führt. Inspirationen zu dem Thema finden Sie in meinem Buch „Tod dem Teut„:

Das Lebenswerk
Am Ende unseres Lebens, hat jeder Mensch ein Lebens-Werk geschaffen. Die Worte, die wir gesprochen haben, die Beziehungen, die wir geführt haben, die Kinder, die uns nachfolgen, aber auch die Firma, die wir gegründet haben, die Bücher die wir geschrieben haben, die Bilder, die Theaterstücke, das Handwerk, das wir vollbracht haben. Alles, was wir getan und erreicht haben, fließt in unser Lebenswerk ein. Selbst ein Lebenswerkes as saus Langeweile besteht, ist einzigartig, auch wenn der Mensch das vielleicht nicht so sehen mag.
Am Ende des Lebens
Am Ende unseres Lebens, aus den Augen des Spirituellen Lehrers, werden wir selbst auf unser Lebenswerk zurück blicken. Manche gehen dann einfach und schlagen die Türe hinter sich zu. Andere lächeln vor Freude. Manche klammern sich an die Materie und versuchen Kontrolle über ihr Erbe zu behalten.
Nur wer versöhnt ist sieht die Fehler die er gemacht hat und lächelt. Das Bemühen um Wahrheit, die Korrekturen, die wir vorgenommen haben, die Dinge, auf die wir verzichten mussten, das gute und das Schlechte fließt ins Lebenswerk ein. Aber die Persönlichkeit, die wir geworden sind ist das Einzige, was wir mitnehmen können, wenn wir den Mantel des Körpers ablegen. Das, was wir geworden sind, wenn wir diese Sphäre des Lebens verlassen, um uns dem Unbekannten zuzuwenden ist es, was wir in diesem Leben geschmiedet haben. Der Rest bleibt zurück als Erinnerung an uns im ewigen Gedächtnis des Lebens.
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