von Tina Wiegand
Für einige Menschen ist es selbstverständlich, dass es einen Sinn des Lebens gibt, andere machen sich gar keine Gedanken darüber.
Viele Menschen in unserer Handy-Gesellschaft sind so an äußeren Werten orientiert, dass sie nicht einmal bemerkt, wenn sie in Gefahr gerät.
Sind Sie schlank genug, schön genug, ist der Urlaub warm genug, das Auto schick genug, sind Sie oft genug eingeladen? Egal wie, Hauptsache, die Selfies sehen gut aus…
Die spielende Gesellschaft
Mit diesen Nebensächlichkeit beschäftigt, hat eine spielende Gesellschaft die Verantwortung „nach oben“ delegiert und wundert sich nun, dass sie von Kriminellen regiert wird. Corona kam und beraubte sie ihrer Spielsachen.
Unter Freiheit verstand die naive Gesellschaft das freie Spiel mit ihren Spielsachen, mit Urlaub, mit Feiern, mit Ballspielen. Daher setzte sie ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel, um ihre Spielsachen wieder zu bekommen. Der kleine Pieks war nur ein Bratwurst entfernt…
Der Fluch der Freiheit
„Es gibt keinen Gott und auch keinen Sinn des Lebens“ ist die finstere Kernaussage des Existenzialismus. Jean Paul -Sartre, der berühmte französische Schriftsteller meinte dazu, der Mensch sei zur Freiheit verurteilt. „Denn wenn er erst einmal in die Welt geworfen ist, dann ist er für alles verantwortlich, was er tut…Das einzige, was in diesem Leben sicher ist, ist der Tod“, so seine Ausführungen.
Freiheit erfordert Eigenverantwortung
„Die Freiheit des Menschen befiehlt uns, uns selbst zu definieren, etwas aus uns zu machen, eine authentische und echte Existenz zu führen.“ Der Mensch sei nichts anderes als das, wozu er sich selbst mache, meinte er. Sind verspielte Menschen, die sich eine Spritze geben lassen, um in einen Club zu gehen, eigenverantwortlich?
2021 machte die Sängerin der Band Rosenstolz diese Werbung. Im März 2025 wurde sie tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Welche Todesursache nun von den Medien erfunden wird, bleibt abzuwarten. Wenn ihr jemand gesagt hätte, dass dieses Video im höchsten Maße kindisch und unverantwortlich ist, hätte sie es nicht geglaubt. Das ist normal – und deswegen ist unsere Gesellschaft mit schweren Herausforderungen belastet.
Abnabelung und Erwachsen werden
Nun sind wir einige Jahre weiter und der ein oder andere hat verstanden. Die meisten Eltern lassen ihre Kinder inzwischen dennoch gegen Masern impfen und bleiben lernresistent. Das Schicksal wird sie aufklären.
Aber auch jemand, der vorher schon nach dem Sinn des Lebens gesucht hat, ist Teil dieser Gesellschaft und muss jetzt konsequent an der Abnabelung von selbiger arbeiten, um nicht mitgerissen zu werden in den dunklen Teil der Existenz. Zur Eigenverantwortung des Lebens gehört die Lösung vom kindischen und verantwortungslosen Gehorsam., aber auch von der pubertären Rebellion und die Anerkennung, dass dieses Leben Fallstricke und dunkle Seiten bereit hält. Diese gilt es zu bewältigen.
Philosophien unserer Vorfahren
Was ist das gute Leben?
Was ist der Idealzustand des Lebens?
Was heißt überhaupt Leben und was gibt unserem Leben Richtung?
Wer oder was ist und war Gott?
Viele Künstler und Philosophen, wie beispielsweise Friedrich Schiller dachten über das Konzept der Tugend nach und über das Schöne und Gute.
Einem ist sie (die Wissenschaft; d.Red.) die hohe himmlische Göttin, dem Andern eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt.
Friedrich Schiller
Dunkle Gegenpole
Dem standen als Gegenpol immer schon Leute wie der Marquis de Sade, dem Namensgeber des Sadismus, entgegen. Betrachtet man die aktuellen „Werte“ genauer, so nähern wir uns dem Gegenpol mit seiner Menschenverachtung in Riesenschritten. Wir leben in Zeiten des grünen Mems und die grüne Blauäugigkeit mit ihrem oberflächlichen Licht- und Liebegesülze und ihrer idealisierten Illusion des scheinbar „besseren Lebens“ fordert ihr Gegenteil heraus.
Es sind wohl kaum die einfältigen Grünen selbst, sondern vielmehr die unerkannten, dunklen Kräfte hinter ihnen, die sogar Schiller inzwischen als „rechtes Gedankengut“ einsortieren. Unsere von Grünen gestaltete Zukunft ist deswegen eher von Philosophien wie der des Marquis des Sade geprägt und führt in die Krise, die mit Migration und Corona begann. Inzwischen erleben wir im großen Stil, was Sadismus bedeutet – die Verhöhnung seitens der Täter-Regierung erleben wir ebenfalls live und in Farbe.
Der Transhumanismus
Infantilität lässt Menschen grausam werden. Die Infantilen, die den Tod und die Krankheit nicht als Lernaufgabe sehen wollen, haben eine Lösung. Der Mensch soll ein Cyborg und alle Probleme technisch gelöst werden.
Der Transhumanismus ist so ungefähr das Gruseligste, das mir je begegnet ist. Wenn er gelingt, ist er eine schreckliche Endauszahlung für eine Gesellschaft, die im Moment noch permanent mit Nebensächlichkeiten beschäftigt ist. Für die perfekte Figur, Mode, Trends und Frisur wird die Seele an die KI verkauft. Ist der künstlich erzeugte Mensch perfekter, als das Naturprodukt? Äußerlich vielleicht, aber er lebt halt nicht mehr und mit ihm wird die Welt zum Wachsfigurenkabinett.
Kompatibel für Updates
Um den Menschen mit dem PC kompatibel zu machen, hat Elon Musk Neura.Lace entwickelt: ein mikroskopisch kleines Diodennetzwerk, das man in den Körper injiziert. Es baut sich im Gehirn von selber auf und wird zu Schnittstelle, über die man das Gehirn updaten kann. Angeblich ist das für Versehrte gemacht, aber wer aus dem naiven Grünen Mem ausgestiegen ist, der hat Fragen. Blackrock ist der Investor für die Technologie und die gehen bekanntlich über Leichen. Insofern stelle ich hier einfach nur die Frage: sind NeuraLace und mRna das gleiche?
Der böse Geist des Fortschritts
Die Menschen haben sich moralisch über ihre Vorfahren erhoben und beten etwas an, was sie „Fortschritt“ nennen. Anstatt Lebensbewährtes von den Vorfahren zu übernehmen, glauben sie alles besser zu wissen. Erst wenn man älter wird, erkennt man, dass da etwas nicht stimmt – die Jungen kleben auf der Straße…
Die Welt retten
Ich hätte den Vorschlag, jungen Menschen erstmal den Umgang mit der Welt und ihren Problemen zu lehren, bevor sie anfangen die Welt zu retten. Meist sind es ja die die Retter selbst, die nicht zu retten sind. Anstatt an ihrem Lebenswerk zu arbeiten, kleben sie auf der Straße und fürchten sich vor dem Hitzetod. Leben ist ein bisschen wie reiten. Der Galopp auf einem starker Pferd macht nur Spass, wenn man sich im Sattel halten kann.
Wer die Welt wahrnimmt, so wie sie ist, der stellt fest: diese Welt ist wundervoll – vorausgesetzt man akzeptiert die Heldenreisen und erwartet kein kindisches Spielleben im Streichelzoo. Aber genau hier liegt das Problem.
Ich will einfach nur hier sitzen
Es war Loriot, der diesen Satz berühmt machte. Doch schon Meister Eckhart lehrte, seine Schüler, einfach nur zu sitzen und zu sein. Die moderne Un-Philosophie hingegen lädt zur Lebenshetze ein, als wäre jemand hinter uns her. Gibt es das Wort „Beschaulichkeit“ eigentlich noch in einer Welt, in der Sehens-Würdigkeiten nur als Kulisse für Selfies dienen? Alleine die Kontemplation der Worte könnte schon einen erquicklichen Abend bereiten, wieviel mehr ein meditatives Stündchen in einer Sehenswürdigkeit.
Theoretisch!
Praktisch jedoch wird die Gesellschaft von der Weisheit gejagt, aber sie ist schneller und stolz drauf, an allen Ecken und Enden meistbietend billige amerikanisierte psychologische Weisheiten zu verramschen.
Verschieberitis und Prokrastination
Niemand wird jemals wissen, ob sie oder er noch genug Zeit hat, um Wichtiges auf Morgen zu verschieben. Wenn es morgen vorbei sein sollte, dann ist es Unsinn, sich den heutigen Tag mit Angst zu verderben.
Es gibt Leute, die sagen, dass man erst anfängt zu leben, wenn man die Angst vor dem Tod überwunden hat. Dazu auch der schöne Artikel zum Umgang mit dem Tod, wie er in Sibirien zelebriert wird von Helena Daudrich.
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